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Michael Kunze, der Übersetzer, 1992 (Text aus dem booklet der deutschen CD-Einspielung): Fast unbemerkt von unseren Feuilletonisten ist Der kleine Horrorladen, die deutsche Version des US-Musicals Little Shop of Horrors,. hierzulande so etwas wie ein Kultstück geworden. Ob in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Wien oder Zürich, überall das selbe Bild: Trauben von “Kids” an den Theaterkassen, schrill gekleidet und in Partystimmung, ganz und gar nicht das typische deutsche Theaterpublikum.
Viele kommen zum zweiten oder zum dritten mal, haben ihre Freunde oder Freundinnen mitgebracht. Längst kennt jeder den ungefähren Inhalt der Geschichte: In einem armseligen Blumenladen (in der heruntergekommmendsten Straße von New York) entwickelt sich eine scheinbar harmlose Pflanze zum blutgierigen Vampir und macht ihren Besitzer reich und berühmt.
Manche kommen nur wegen der Monsterpflanze Audrey Zwo, andere identifizieren sich mit ihrem Betreuer, dem pickligen Seymor. Viele fasziniert die Figur des motorradfahrenden Zahnarztes, dem Seymors schnuckelige Kollegin (die platinblonde) Audrey verfallen ist. Und auch Mushnik, der geschäftstüchtige (jüdische) Inhaber des Blumenladens in der Skid Row, hat seine Fans. |